Start in die neue Funktionsperiode der Nanoinformationskommission

„Wenn wir mit Nanotechnologien umgehen, braucht es Risikomanagement und vor allem Transparenz " – Gesundheitsminister Rauch ernennt André Gazsó und Eva Ehmoser erneut zum Vorsitzenden und zur stellvertretenden Vorsitzenden des nationalen Nano-Beratungsgremiums

Am 24. Juni wurde André Gazsó, seines Zeichens Risikoforscher am Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) der ÖAW, im Gesundheitsministerium von Bundesminister Johannes Rauch erneut zum Vorsitzenden ernannt. Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Eva-Kathrin Ehmoser, der Leiterin des Instituts für Synthetische Bioarchitekturen an der BOKU, wird er die Österreichische Nanoinformationskommission nun bis 2028 weiterführen.

Die Nanoinformationskommission (NIK), seit 2013 das offizielle Beratungsgremium zu Fragen der Sicherheit von Nanomaterialien und Advanced Materials für das Gesundheitsministerium, bringt das Who is Who der österreichischen Nanoszene an einen Tisch, um über so wichtige Themen wie Verbraucher:innenschutz, Arbeitsplatzsicherheit oder Chemieregulierung zu diskutieren.

In der Kommission sitzen Vertreter:innen der Sozialpartner neben Wissenschafter:innen der ÖAW und vieler österreichischer Universitäten sowie Vertreter:innen von Ministerien und Behörden. „Diese Vielfalt ist so wesentlich, weil es so viele verschiedene Aspekte im Bereich Nano gibt. Es gibt ja nicht die eine 'Nanotechnologie'. Dahinter verbergen sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Verfahren, Techniken und Methoden, die für verschiedene Wirtschafszweige und auch im Alltag relevant sind", betont Gazsó.

Risiko als Bestandteil wahrnehmen

André Gazsó kann gemeinsam mit seiner Stellvertreterin, Eva-Kathrin Ehmoser auf eine erfolgreiche zweite Amtszeit zurückblicken: "Bisher ist es uns gelungen, Transparenz und Überparteilichkeit zu schaffen, wenn es um Nanosicherheit geht. In der NIK treffen sich hochrangige Vertreter:innen der österreichischen Nanoforschung und Regulierung, um die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich zu diskutieren und zu bewerten. So können wir die Sicherheit für Konsument:innen und Arbeitnehmer:innen laufend verbessern. Besonderes Augenmerk wird in der NIK auch auf die aktuellen Entwicklungen im Bereich Standardisierung und öffentliche Risikokommunikation gelegt. Über unsere Web-Plattform www.nanoinformation.at können wir transparent über Nanomaterialien und Advanced Materials kommunizieren. Die Politik hat auf diese Weise die Möglichkeit, auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung zu bleiben und Potenziale auszuloten.“

 

Nano EHS Ausschreibung 2023

Bis zum 21.3.2024 können bei der FFG Forschungs- und Entwicklungsprojekte eingereicht werden. Die aktuelle Ausschreibung umfasst folgende Schwerpunkte:

  • Weiterentwicklung des Safe-and-Sustainable-by-Design (SSbD)-Modells im Hinblick auf soziale Aspekte und
  • Chancen und Risiken des Einsatzes von Nano- bzw. Advanced Materials in der Landwirtschaft unter Anwendung von digitalen Technologien.

Weiterführende Informationen: https://www.ffg.at/nano-ehs-und-ki-trust-2023

 

Risiken von neuartigen Materialien in der Zahnmedizin – Projekt CERANANO

Innovative Keramikmaterialien werden zunehmend zur Herstellung von ästhetischen und zugleich sehr widerstandfähigen Prothesen oder Implantaten in der Zahnmedizin eingesetzt. Bezüglich der Sicherheit dieser neuen Materialien bestehen jedoch noch Wissenslücken. Das Projekt CERANANO des Instituts für Synthetische Bioarchitekturen der BOKU beschäftigt sich mit dem Risiko von nanopartikulären Abrieben solcher keramischen Zahnimplantate, wobei sowohl das pulverförmige Ausgangsmaterial als auch das fertige Implantat auf nanoskalige Partikel und deren zellbiologische Auswirkungen untersucht werden. Sicherheits- und gesundheitsrelevante Aspekte von innovativen, keramischen Materialien für Zahnimplantate werden entlang des gesamten Lebenszyklus untersucht, um die Sicherheit solcher Medizinprodukte zukünftig besser beurteilen zu können. Das Projekt wird im Rahmen der 9. nationalen Nano-EHS-Ausschreibung der FFG gefördert.

Kontakt: Institut für Synthetische Bioarchitekturen, BOKU Wien (Univ.Prof. Dr. Eva-Kathrin Ehmoser, Anna Pavlicek, MSc. MSc., DI Dr. Andreas Breitwieser, Dr. Seta Küpcü, Marius Koppler MSc)

 

NanoTrust-Advanced - Tagung

 Am 14. September 2023 findet die 15. NanoTrust-Tagung rund um das Thema „Innovation and Governance of Advanced Materials“ in Wien statt. Weitere Informationen 

 

Überarbeitetes Merkblatt der AUVA zu "Nanomaterialien"

Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) überarbeitete in Zusammenarbeit mit dem Institut für Technikfolgen-Abschätzung (ITA) das Merkblatt "Nanotechnologien" von 2012 und legte dabei Schwerpunkte auf den Schutz und die Gesundheit von Arbeitnehmer:innen. Weitere Informationen 

 

Dialog Nanotechnologie - Nachhaltige und kreislauffähige Produktentwicklung

Diese Veranstaltung findet am  27. April 2023 (14:00-17:00) online statt. Weitere Informationen

 

11th International Congress - Nanotechnology in Biology & Medicine 2023

Dieser findet am 12 - 14. April 2023 in Graz (Österreich) statt. Weitere Informationen 

 

Verbot von Titanoxid als Lebensmittelzusatzstoff

Titanoxid, E 171, ist als Lebensmittelzusatzstoff in der EU seit 7. August 2022 verboten. Weitere Informationen  

 

Überarbeitete Empfehlung der Nano-Definition

Im Juni 2022 wurde die überarbeitete Empfehlung der Definition von Nanomaterialien von der EU-Kommission veröffentlicht.